Montag, 6. Dezember 2010

Zweiter Advent - Ein Läufermorgen

Sonntag, der 05.12.2010

Uhrzeit
8:20        Schlafzimmer: Wecker beendet dringend nötigen Schlaf.

8:21        Schlafzimmer: Warum zur Hölle habe ich auch gesagt ich laufe mit?

8:21;15   Schlafzimmer: Ist bestimmt popokalt draußen.

8:34        Küche: Frühstück wird eingenommen, große Tasse Kaffee zum Anregen der Verdauung.

9:05        Blick aufs Thermometer und in den Himmel: Brr…

9:12        Laufkleidung anlegen. Nicht dass ich doch noch auf die Idee komme, mich wieder ins Bett zu legen.

9:30        Meeting mit anderen Mützenträgern zum kollektiven Kalorienverbrennen.

9:31        Los geht’s. Angesagt sind 1,5h Lauf. Es bildet sich ein Dreiergrüppchen mit mir.

9:34        Wie, jetzt schon Seitenstechen? Oh weh.

9:37        Die Peking-Ente plant zusammen mit den gebackenen Bananen vom Vorabend ein Wiedersehen. Durch energisches Schlucken kann die Überraschungsparty im letzten Moment verhindert werden.

9:50        Beschließe, weniger Kaffee zu trinken - Puls viel zu hoch.

9:58        Oder liegts doch nicht am Kaffee?

10:04      Mitläufer wünschen sich einen deftigen Braten zum Essen, bei mir klopft da gleich wieder die Ente. Lieber kein Essen.

10:13      Endlich spüre ich wieder Muskeln in den Beinen.

10:24      Der Kaffee will wieder raus, ich habe aber keinen Bock meine 5 Schichten Klamotten zu sortieren. Also klemmen.

10:36      Es läuft richtig gut - da ist das High!

10:36;10   High ist verschwunden, die Steigung von 3% und knöcheltiefer Schnee haben es vertrieben.

10:46       Handschuhe ausgezogen da vollgeschwitzt den Schwerpunkt zu weit nach vorne verlagern - Hände gleichen Tauchsiedern.

10:57      Ganzkörperverspannung stellt sich ein, Sehnen und Muskeln beschweren sich.

11:13      Ziel rückt näher.

11:20      Heißer Tee und Plätzchen in der elterlichen Garage.

12:14      Endgültige Parkposition für den restlichen Sonntag auf dem Sofa erreicht.

Yeah, 17 Kilometer und 1:45h Schneegehopse.

Samstag, 4. Dezember 2010

Retrospektive

Nachdem ich gerade beruflich und privat recht eingespannt bin, gibt es über das aktuelle Training nicht viel zu berichten.  Training kann man das im Prinzip auch nicht nennen. Zwar habe ich die Rollensaison bereits eingeläutet, aber wirklich oft habe ich das Rad in den letzten Wochen nicht gesehen. Zumindest gehe ich wieder öfter laufen und versuche das mindestens 2 Mal die Woche auch durchzuziehen bevor ich gar wieder bei Null anfangen kann.
Nächste Woche werde ich bei einem kleinen Fitnessstudio vorbei schauen, um mich muskulär wieder fit zu bekommen. Auch das bereits erwähnte Buch „Krafttraining im Radsport“ hat mir da ein paar nette Impulse gegeben, wie ich das Training für die Beine aufbauen kann.
Bevor es nun an die Planung der Saison 2011 geht, zerbreche ich mir den Kopf über die vergangene Saison.
Ein Blick auf meine Resultate lässt mich gerade selbst etwas erschrecken – ich bin ja kaum was gefahren!
Der Highlander Radmarathon stellte dieses Jahr meinen unfreiwilligen Höhepunkt dar, es hätte ja der Ötzi werden sollen.  Ansonsten fuhr ich nur in Köln, Leipzig und bei der Tour de Hesselberg (Merke: Fahre niemals mehr vor einem Hauptwettkampf ein 2-Tägiges, echt forderndes Etappenrennen!!).
Mit den Platzierungen bin ich sehr zufrieden. Zum einen deshalb, weil ich sehr unregelmäßig trainiert habe, kaum mehr als 16 mal pro Monat, davon nur sehr wenige Touren über 100km. Zum anderen, weil ich das mit dem Fahren im Feld immer noch nicht so gut beherrsche. Beobachte an mir selbst, dass ich mich lieber gern im Hintergrund halte und von dort den Überblick habe was passiert, um dann reagieren zu können. Bisher war es mir auch lieber, zu wissen, dass nicht noch hunderte Fahrer direkt hinter mir treten. Eben alles Überlegungen für den Fall eines Falles, sozusagen.
Ein Blick in meine Trainingsverwaltung zeigt mir, dass ich selten mal einen ordentlichen Trainingsblock gefahren bin. Auch habe ich es kaum geschafft, an einem Wochenende zwei lange Touren zu machen, oder mal mehrere Wochen hintereinander mehr als 3 Mal zu fahren. Und dafür muss ich echt mal sagen, bin ich heil froh dass ich son Ding wie den Highlander ganz ordentlich überlebt habe.
Für die nächste Saison gilt trainingsmäßig also:
  • Regelmäßig!
Egal ob es jetzt ein Dreierblock ist oder nicht, aber ich will mind. 4 mal die Woche am Rad sein und das über mehrere Wochen
  • Lang!
Mindestens einmal die Woche über 100 Kilometer.
  • Grundlage!
Und zwar wirklich meine Grundlage…. Ihr wisst ja wie das mit dem Training in Gruppen ist.

Ich denke, wenn ich das mal umsetzen kann, dann mache ich ohne besondere Trainingsumstellung erst mal einen guten Sprung.
Am Ausbau meiner Grundlage arbeite ich jetzt so gut wie möglich über den Winter und freue mich dann auf lange Touren im Frühjahr.
Kraft hole ich mir jetzt ebenfalls, um dann besser die Berge hoch zu kommen.
Denn der Schwerpunkt wird in der nächsten Saison auf den Radmarathons liegen. Die haben es mir echt angetan. Dazu vielleicht noch die 24h von Kelheim als Team, und je nach Laune ein GCC-Rennen (Die aber eher, um sie als intensives Training mitzunehmen und mir ein bisschen Spritzigkeit zu holen).
Nachher streife ich mir nochmal die Laufkleidung über und renne eine Stunde durch den Schnee, so wie gestern. Das hat Spaß gemacht.

In diesem Sinne, Sport frei! Und ein schönes zweites Adventswochenende.